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Beginn
20:30 Uhr (Do, 09. Sep. 2017)

Dauer
etwa 2 Stunden

Inszenierung

Premiere

Spielzeit

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Lesung aus Kellerbriefen und Texten

Es liest Christian Schulz

Einführung: Manfred Papst

 

Lesung: Gottfried Keller und Heidelberg

Gottfried Keller (1819 – 1890) ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Literatur im 19. Jahrhundert. Der Schweizer hat in Heidelberg eine kurze, aber prägende Zeit verbracht. 1848 gerät er vor Ort in die revolutionären Scharmützel des Badischen Aufstands. Er hört an der Universität Vorlesungen des Anatomen Jakob Henle und des Literaturhistorikers Hermann Hettner. Besonderen Eindruck aber machen ihm die Vorträge des Philosophen Ludwig Feuerbach über das Wesen der Religion. Der 30‐jährige Keller wird «tabula rasa machen», wie er in einem Brief festhält. Auch die unglückliche Liebe zu Johanna Kapp, über deren Familie Keller die liberale Heidelberger Prominenz kennen lernt, trägt zu diesem Neuanfang bei.

Mit der philosophisch‐religiösen Wende einher geht ein Aufbruch der literarischen Produktion. Keller beginnt hier schon am grossen Lebensroman «Der grüne Heinrich» zu arbeiten, der in fünf qualvollen Jahren in Berlin vollendet wird. Auf das Liebeserlebnis mit Johanna Kapp wie auf die Beschäftigung mit der Philosophie Feuerbachs gehen eine Reihe von Gedichten und ein Essay ein.

Die Lesung im Zimmertheater Heidelberg lässt in Auszügen aus Briefen die Stationen Kellers in der Heidelberger Zeit vom Oktober 1848 bis zum April 1850 lebendig werden. Denn Keller zeigt sich hier schon als ein ebenso gedankenreicher wie humorvoller Briefschreiber. Dazu künden einige Gedichte vom poetischen Niederschlag der Heidelbergeber Erlebnisse.

Es liest Christian Schulz.

Die Einführung hält Manfred Papst, Feuilletonredaktor der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag und Präsident der Gottfried Keller‐Gesellschaft Zürich. Die Texte wurden zusammengestellt von Roman Hess, Aktuar der Gottfried Keller‐Gesellschaft.